Zukunft annehmen
und anpacken
Veränderungstempo und Veränderungsdruck steigen in fast allen Branchen und es besteht die Gefahr, dass viele Beschäftigte nicht mehr mithalten können oder ihre Fähigkeiten zukünftig nicht mehr benötigt werden. Gleichzeitig berichten Recruiterinnen und Recruiter von immer weniger Bewerbungen und mehr Beschäftigten, die sich in absehbarer Zeit in den Ruhestand verabschieden. Lücken in der Belegschaft stehen für entgangene Chancen und steigenden Arbeitsdruck für die verbleibenden Mitarbeitenden.
Neue Fähigkeiten? Ja, aber...
Personalverantwortliche sind gefordert, Beschäftigte weiterzuentwickeln, damit sie Lücken in der Belegschaft zumindest teilweise ausfüllen oder neue Aufgaben übernehmen können. Ein Knackpunkt dabei: Welche Kompetenzen sind zukünftig überhaupt angesagt? Mit dieser Frage kämpfen viele Unternehmen, wie eine Befragung der Staufen AG bestätigt. Auf die Frage nach ihren Herausforderungen im Personalmanagement antworteten die HR-Verantwortlichen unter anderem, in ihrem Unternehmen herrsche Unklarheit über zukunftsfähige Anforderungsprofile von Mitarbeitern im Zeitalter von Industrie 4.0 (59 %) und zudem fehle es an Wissen über die Talente und besonderen Fähigkeiten der Mitarbeitenden (39 %).
Unternehmen müssen sich ein Stück weit von der Idee verabschieden, Entwicklungen und Kompetenzen langfristig benennen und vermitteln zu können und bis zu einem gewissen Grad „auf Sicht“ agieren. Es geht stärker darum, Mitarbeitende dabei zu unterstützen, mit Veränderungen besser umgehen zu können. In diesem Zusammenhang werden transversale Fähigkeiten in Kombination mit bestimmten persönlichen Eigenschaften wichtiger. Fähigkeiten also, die Beschäftigte in unterschiedlichen Zusammenhängen anwenden können, wie beispielsweise IT-Kenntnisse oder Prozesswissen. Ebenso wichtig sind Soft Skills, wie Kooperationsfähigkeit, Selbstmanagement oder Lernbereitschaft; sie erleichtern es, sich immer wieder an veränderte Gegebenheiten anzupassen.
Christina Schulte-Kutsch
„Wir möchten allen Mitarbeitenden die Chance geben, zu verstehen,
was sich verändert”
Christina Schulte-Kutsch, Senior Vice President Talent & Organization, ZF Group